10.09.16

Obsttorte mit Joghurtcreme wie vom Konditor

Heute zeige ich Euch eine Torte, auf die ich wirklich richtig stolz bin. Meine Tante hat sich zu ihrem Geburtstag statt großer Geschenke ein Mitbringsel für die Kaffeetafel gewünscht, da sie selber nicht so gerne am Backofen steht. "Irgendwas mit Obst" sagte sie und da fing mein Kopf an zu rattern. Ich liebe ja die klassischen Obsttorten, die man beim Konditor kaufen kann. Knuspriger Mürbteig, darauf ein dünner Biskuit und zuletzt herrlich viel frisches Obst. Was mich immer stört, ist die dicke Schicht Tortenguss, unter der sich das Obst häufig vollständig versteckt. Sie dient natürlich auch der Haltbarmachung, aber gerade wenn man nur ein Einzelstück backt und zeitlich flexibel ist, kann man das sparsamer handhaben. So habe ich mir nach einigem Überlegen dieses Rezept ausgedacht, das noch eine Schicht Joghurtcreme enthält. die dem Kuchen eine zusätzliche frische Note verleiht. Zugegeben, es war doch eine ganz schöne Tüftelei mit dem Rezept und hat mich einige Nerven gekostet, aber das Ergebnis war traumhaft. 


Obsttorte mit Joghurtcreme


Zutaten (für eine Form mit 26 cm Durchmesser)
Für den Mürbteig:
60 g Butter
30 g Puderzucker, gesiebt
1 Päckchen Vanillezucker
1 Eigelb
100 g Mehl (oder mehr nach Bedarf)
100 g Zartbitterschokolade

Für den Biskuit:
3 Eier
3 Eßlöffel heißes Wasser
80 g Zucker
1 Prise Salz
120 g Mehl
1 TL Backpulver

Für die Joghurtcreme:
500 g Joghurt
250 g Frischkäse (Philadelphia)
100 g Zucker
2 Päckchen Gelatine fix

Für die Dekoration:
mindestens 500 g Früchte (z. Bsp. Sternfrucht, Erdbeeren, Johannisbeeren, Banane, Trauben, Blaubeeren, Physalis)
150 g Mandelblättchen
50 g Zucker
1 Päckchen hellen Tortenguß (nach Bedarf)

Zubereitung

Für den Mürbteig die Butter mit dem gesiebten Puderzucker, dem Vanillezucker und dem Eigelb verkneten, zuletzt das Mehl dazu geben. Es sollte ein feiner, gleichmäßiger Teig entstehen, der nicht all zu sehr klebt, sonst noch etwas Mehl beimengen. Den Teig für 30 Minuten kühl stellen. Eine Springform mit Backpapier auslegen, den Teig darin rund ausrollen und bei 180 Grad (Umluft) etwa 10 Minuten backen, dass er schön knusprig wird. Auskühlen lassen. Nun kann der Biskuit gebacken werden. Normalerweise halte ich mich beim Biskuit an ein Rezept, das mit getrennten Eiern zubereitet wird (wie zum Beispiel bei meiner Prinzregententorte), diesmal allerding habe ich nach dieser Anleitung gebacken, weil bei der Verwendung von ganzen Eiern der Biskuit insgesamt etwas lockerer wird. Da ich für meine Obsttorte nur eine dünne Schicht Biskuit verwendet habe, war das kein Problem, bei hohen Torten empfehle ich immer, den Biskuit etwas kompakter zu backen, damit er standfest genug ist. Für die Obsttorte also die Eier mit dem Wasser auf höchster Stufe mit der Küchenmaschine (ich backe immer mit meiner geliebten Kitchen Aid*) mindestens 10 Minuten schaumig rühren, dabei langsam Zucker und Salz einrieseln lassen. Je länger man die Masse schlägt, desto fluffiger wird am Ende der Biskuit. Mehl und Backpulver mischen, auf die Eimasse sieben und vorsichtig unterheben. Ich achte darauf, dass beim Unterrühren nicht wieder alle Luft aus der Masse heraus geschlagen wird. Den Teig nun in eine mit Backpapier ausgelegte Springform gießen und bei 190 Grad (Ober- und Unterhitze) 20 bis 25 Minuten backen, bis er goldgelb ist.
Wenn auch der Biskuit ausgekühlt ist, kann die Torte zusammen gesetzt werden. Dafür den Mürbteigboden in die Springform legen. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen, auf dem Boden verteilen und den Biskuit darauf setzen (die liebe Anna hatte mir den Tipp gegeben, die Böden mit etwas Marmelade aufeinander zu befestigen - das schmeckt sicher auch sehr gut). Die Zutaten für die Joghurtcreme kräftig verrühren, zuletzt das Gelatine fix einrieseln lassen und noch 1 Minute schlagen, dann die Creme auf dem Biskuit verteilen (5 Eßlöffel zurück behalten für die Dekoration). Die Mandeln in einer beschichteten Pfanne mit dem Zucker leicht karamellisieren und abkühlen lassen. Den Rand der Torte mit der restlichen Creme einstreichen und die Mandeln leicht darauf drücken.
Nun das Obst nach Herzenlust auf der Torte dekorieren und mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank stellen. Wer mag, kann Erdbeeren, Johannisbeeren und Co mit etwas Tortenguß überziehen, so hält alles etwas länger frisch und das aufgeschnittene Obst trocknet nicht aus. Im besten Fall wird die Kaffeetafel noch am selben Tag gedeckt, dann schmeckt die Torte am leckersten.
Auch wenn die Torte etwas aufwändiger war in der Herstellung, hat es sich in jedem Fall gelohnt. Meine Tante war happy, alle anderen Geburtstagsgäste auch und geschmacklich stand die Torte der, die man beim Konditor kaufen kann, in nichts nach. Was sagt Ihr, gefällt sie Euch? Mit diesem Rezept verabschiede ich mich im übrigen in eine Babypause. Der Geburtsttermin unserer zweite Tochter ist am kommenden Montag und ich freue mich sehr, wenn die kleine Motte endlich da ist. Statt Kuchen und Co widme ich mich dann einem neuen kleinen Wunder, schlaflosen Nächten und unserem wachsenden Familienglück. Drückt mir die Daumen, dass alles gut geht. Macht es Euch fein, auf bald.



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09.09.16

Johannisbeertarte mit Baiserhaube

Solange es noch so viele herrliche Beeren gibt, wird die Saison bei uns ausgiebig ausgekostet. Manchmal stehe ich in unserem Bauernladen, packe einfach ein, was mich gerade anlacht und daheim stehe ich dann vor den Schüsseln voll Obst und muss mir überlegen, wie ich sie verarbeite. Eine gute Wahl ist immer eine Tarte. Die schmeckt knusprig-lecker, man kann beinahe jedes Obst hinein geben und schnell gemacht ist sie auch noch. 


Johannisbeertarte mit Baiserhaube


Zutaten (für eine Form mit etwa 24 cm Durchmesser)
200 g Mehl
1 Bio-Zitrone
1 Prise Salz
120 g Butter
1 Ei
165 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
2 Eiweiß
250 g Johannisbeeren

Zubereitung


Für den Mürbteig das Mehl, Salz, Butter, Ei und 65 g Zucker sowie den Vanillezucker in eine Rührschüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten. Diesen in Frischhaltefolie einschlagen und für 30 Minuten in den Kühlschrank geben. In der Zwischenzeit die Johannisbeeren waschen und verlesen. Den Mürbteig aus dem Kühlschrank holen, 2/3 davon rund ausrollen und in eine gefettet Tarteform legen. Aus dem restlichen Teig eine Rolle formen, diese an den Rand der Form legen und flach drücken (ich habe den Teig auf zwei kleinere Tarteformen verteilt, wundert Euch nicht über die Bilder.) Nun die Beeren auf dem Boden verteilen.  Das Eiweiß in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät steif schlagen, dabei den restlichen Zucker einrieseln lassen. Die Baisermasse auf die Tarte geben und diese bei 180 Grad (Umluft) im Backofen etwa 30 bis 40 Minuten backen. Sollte das Baiser zwischenzeitlich zu dunkel werden, deckt man es einfach mit einem Stück Alufolie ab.
Wer Lust auf mehr Tarte-Rezepte hat, der kann einen Blick werfen auf meine Aprikosen-Marzipan-Tarte, Kirsch-Tarte oder auch meine Beeren-Tarte mit Vanilleschmand. Habt Ihr ein liebstes Tarte-Rezept?


03.09.16

Eis mit Himbeeren und Joghurt: Summer Feeling

Während ich in den ersten beiden Trimestern dieser Schwangerschaft ziemlich verschont blieb von Essensgelüsten (lediglich für Getränke jeder Art mit Geschmack könnte ich sterben), habe ich aktuell - und es sind nun weniger als 2 Wochen bis zum Geburtstermin - große Lust auf Eis jeder Art. Da muss der Mann dann ab und an in die Eisdiele düsen, oder ich mache mir eine Portion einfach selber. Da ich seit einiger Zeit Besitzerin einer eigenen Eismaschine (ein Modell von Unold*)  bin, ist das zum Glück kein Problem. Besonders Sorten mit Joghurt haben es mir angetan, so dass ich zuletzt dieses herrliche Himbeereis kreiert habe. Und gerade an diesem warmen Wochenende passt das doch wunderbar.


Eis mit Himbeeren und Joghurt


Zutaten (für etwa 1 Liter)
250 g Himbeeren
300 g Naturjoghurt (1,5% oder 3% Fett)
200 ml Sahne
50 g Zucker

Zubereitung

Die Himbeeren  waschen und verlesen. Die Beeren in eine Schüssel geben und mit einem Zauberstab pürieren. Anschließend habe ich die Masse durch ein Sieb gestrichen, weil wir Kerne im Eis nicht so mögen. Wen das nicht stört, der kann die Himbeeren einfach so weiter verarbeiten. Den Joghurt mit dem Zucker glatt rühren. Die Sahne steif schlagen und unter die Joghurtmasse heben. Zuletzt die Früchte dazu geben und kurz unterrühren. Die Masse habe ich nun in meine Eismaschine gegeben und für etwa 45 Minuten frieren lassen. Man kann die Masse aber auch so im Eisfach für 4 Stunden gefrieren und immer wieder mit einer Gabel durchrühren.
Wer das Eis auf Vorrat zubereitet und in den Gefrierschrank gibt, sollte es vor dem Servieren einige Minuten antauen lassen, damit man es besser verarbeiten kann. Mein Mann und ich haben uns gestern eine Portion schmecken lassen, nachdem die kleine Motte endlich im Bett war. (Die hübschen Dessertlöffelchen aus Holz könnt Ihr im übrigen einfach selber machen: Dafür einfach einige Holzlöffel (z-. Bsp. aus der Metro) mit etwas Masking Tape bekleben - fertig.)
Wer Lust auf noch mehr Eis bekommen hat, dem empfehle ich einen Blick auf meine Rezepte für Klassisches Vanilleeis, Sesam-Eis oder Erdbeer-Eis. Welches ist Eure liebste Eissorte?


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01.09.16

Versunkener Pfirsichkuchen mit Walnüssen

Es gibt so Kuchen, die stehen ewig auf der Zu-Backen-Liste, aber irgendwie ergibt sich nie die Gelegenheit. Mir ging es so mit diesem Pfirsichkuchen. Das Rezept kann man grundsätzlich mit verschiedenem Obst backen, die Grundidee ist aber immer gleich: ein fluffiger Rührteig versetzt mit knusprigen Walnusskernen dient als Bett für leckere Pfirsiche (Rhabarber, Pflaumen, Kirschen oder Mirabellen kann man ebensogut verwenden) und so die Grundlage für einen lecker-leichten Kuchen. Die Idee stammt von meiner verstorbenen Großmutter, nun habe ich endlich geschafft, den Kuchen nachzubacken. 

Versunkener Pfirsichkuchen mit Walnüssen


Zutaten (für etwa 25 Stück)
1,5 kg Pfirsiche
250 g Butter
200 g Zucker
1 Prise Salz
1 Päckchen Vanillezucker
5 Eier
350 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
50 g Speisestärke
50 ml Milch
100 g Walnusskerne, grob gehackt
5 EL Aprikosenkonfitüre
Puderzucker 
Zubereitung

Zunächst die Pfirsiche waschen, vierteln und den Kern entfernen. Ich habe die Früchte zusätzlich geschält, das ist aber Geschmackssache. Butter, Zucker, Salz und Vanillezucker in die Schüssel einer Küchenmaschine geben (ich rühre größere Mengen Teig nach wie vor mit meiner heißgeliebten Kitty) und cremig rühren. Nach und nach die Eier unterrühren. Mehl mit Backpulver und Stärke mischen und abwechselnd mit der Milch unter den Teig geben. Zuletzt kurz die gehackten Walnusskerne unterheben. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech (etwa 40 x 45 cm) streichen und die Pfirsichviertel gleichmäßig in den Teig drücken. Im vorgeheizten Backofen bei 150 Grad Umluft etwa 35 bis 40 Minuten backen. Die Konfitüre (am besten wählt man eine Sorte, die keine Fruchtstücke enthält) in einem kleinen Topf erhitzen, den Kuchen aus dem Ofen nehmen und noch heiß damit dünn einstreichen. Kuchen auskühlen lassen und kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
In unserer Familie muss ein versunkener Obstkuchen mit einem großen Schlag Sahne verspeist werden. Das ist natürlich Gechmackssache, aber der fluffig-fruchtige Kuchen zusammen mit der cfremigen Sahne ist auf der Kaffeetafel einfach unschlagbar.
Mein Schwiegervater war von dem Kuchen im übrigen so begeistert, dass er unbedingt das Rezept haben wollte. Wenn man weiß, dass er sonst gar nicht so ein großer "Süßschnabel" ist, war das wirklich ein Kompliment. Die Bäckerin hat sich gefreut :-).


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